Schockwelle by Clice Cussler

Schockwelle by Clice Cussler

Autor:Clice Cussler
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2012-03-03T18:23:55+00:00


Diamanten... die große Illusion

30. Januar 2 000 Gladiator Island, Tasmansee

28

Das Dorsettsche Herrenhaus stand am sogenannten Sattel der Insel, genau zwischen den beiden untätigen Vulkanen. Von der Vorderseite aus hatte man freien Blick auf die Lagune, die aufgrund der Diamantenförderung im Lauf der Jahre zu einem belebten Hafen geworden war. Die zwei Minen in den beiden Vulkanschloten wurden nahezu seit dem Tag, an dem Charles und Mary Dorsett nach ihrer Hochzeit aus England zurückgekommen waren, ununterbrochen ausgebeutet. Manche behaupteten, daß damals der Aufstieg der Familie begonnen habe, doch andere, die es besser wußten, vertraten die Meinung, in Wahrheit sei das Imperium gegründet worden, als Betsy Fletcher die ungewöhnlichen Steine fand und sie ihren Kindern zum Spielen gab.

Die ursprüngliche Unterkunft, ein Blockhaus mit einem Dach aus Palmwedeln, einem sogenannten Palapa-Dach, war von Anson Dorsett abgerissen worden. Er hatte das große Herrenhaus entworfen und errichtet, das später mehrmals umgebaut worden war und in dem jetzt Arthur Dorsett residierte. Es war nach klassischem Vorbild gebaut – ein zentraler Innenhof, umgeben von Veranden, über die man zu den dreißig Zimmern im Inneren gelangte, alle im britischen Kolonialstil ausgestattet und möbliert. Die einzigen neueren Errungenschaften, die ins Auge fielen, waren eine große Satellitenschüssel, die aus einem prachtvollen Garten aufragte, und ein moderner Swimmingpool im Innenhof.

Arthur Dorsett legte den Telefonhörer auf, trat aus seinem Arbeitszimmer und ging zum Pool, wo Deirdre im String-Bikini auf einem Liegestuhl fläzte und ihre geschmeidige Haut einer Dosis Tropensonne aussetzte.

»Du solltest dich vor meinen Führungskräften lieber nicht so sehen lassen«, sagte er barsch.

Langsam hob sie den Kopf und blickte an ihrem Leib hinab. »Ist doch nichts dabei. Ich hab’ doch mein Oberteil an.«

»Und dann wundern sich die Weiber, wenn sie vergewaltigt werden.«

»Du willst doch bestimmt nicht, daß ich in einem Sack herumlaufe«, sagte sie schnippisch.

»Ich habe gerade mit Washington telefoniert«, sagte er. »Deine Schwester ist offenbar verschwunden.«

Deirdre setzte sich erschreckt auf, hob eine Hand und schirmte die Augen vor der Sonne ab. »Sind deine Quellen zuverlässig? Ich habe für ihre Beschattung die besten Leute engagiert, lauter ehemalige Secret-Service-Agenten. Ich hab’ sie persönlich ausgewählt.«

»Es wurde bestätigt. Sie haben den Auftrag verpfuscht, haben sie bei einer wilden Überlandfahrt verloren.«

»Maeve ist nicht schlau genug, um Profis abzuschütteln.«

»Soweit ich erfahren habe, hat ihr jemand geholfen.«

Sie zog einen Flunsch. »Laß mich raten: Dirk Pitt.«

Dorsett nickte. »Der Mann ist überall. Boudicca hatte ihn auf Kunghit am Wickel, aber er konnte ihr wieder entwischen.«

»Ich habe gleich gespürt, daß er gefährlich ist. Schon als er Maeve gerettet hat. Wie gefährlich er wirklich ist, hätte mir spätestens klarwerden müssen, als er meine Pläne zunichte gemacht hat. Wie du weißt, wollte ich die Polar Queen per Hubschrauber verlassen, nachdem ich sie auf Kollisionskurs mit der Felseninsel gebracht hatte. Hinterher dachte ich, wir wären ihn los. Ich hätte nie geglaubt, daß er plötzlich ohne jede Vorwarnung auf unserer kanadischen Förderstätte auftaucht.«

Dorsett winkte einer hübschen kleinen Chinesin zu, die an einer Säule unter dem Verandadach stand. Sie trug ein Seidenkleid, das seitlich lang geschlitzt war. »Bring mir einen Gin«, trug er ihr auf. »Einen großen.



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